Auto-Salon Genf 2016: Schöne Studien

Der Auto-Salon Genf ist immer wieder der Ort, an dem die Autobauer ihre Visionen der Zukunft präsentieren. Der hoffentlich sehr nahen Zukunft! Diese Studien und Concept Cars sind uns dabei besonders ins Auge gestochen.

Dies ist eine Berichterstattung über den Auto-Salon Genf 2016 in vier Teilen: Viertes Kapitel: Schöne Studien.

Techrules AT96 und GT96

In meinen Augen das schönste Auto am diesjährigen Auto-Salon kommt aus China. Der Techrules AT96 oder GT96 – die beiden lassen sich äusserlich nicht auseinanderhalten – wartet mit eine extrem aerodynamischen Front, markanten Lichtern und Maikäfer-Flügeln (seht Euch nur das Foto von hinten an) auf.

Techrules GT96 am Auto-Salon Genf 2016

Spannend ist aber auch die Technik im Innern. Das Auto wird von einem gut 1’000 PS starken Elektromotor angetrieben, wobei eine Mikro-Turbine die Batterie während der Fahrt auflädt. Diese Turbine wird beim AT96 für den Rennbetrieb mit Kerosin aus der Luftfahrt gespiesen, beim strassentauglichen GT96 mit Biogas.

Techrules GT96 am Auto-Salon Genf 2016

Bei diesem TREV genannte Fahrzeugsystem (Turbine-Recharging Electric Vehicle) reicht eine kleinere und damit leichtere Batterie, um mit einer Tankfüllung für 2’000 Kilometer weit fahren zu können, was einem Benzinvergleich von 0,18 Liter pro 100 Kilometer entspricht. Die Techrules-Autos sehen dabei nicht nur nach Supersportwagen aus, sie fahren auch so: Tempo 100 wird in gerade mal 2,5 Sekunden erreicht, die Geschwindigkeit ist elektronisch auf 350 km/h beschränkt.

Der Sportwagen soll in ein paar Jahren serienreif sein, die Technologie danach in weitere Fahrzeuge eingebaut werden.

EDAG Soulmate

Die EDAG Engineering Group ist ein unabhängiger Ingenieurdienstleister für die globale Automobil- und Luftfahrtindustrie mit Sitz in Deutschland. Die EDAG sieht die Zukunft des Personenwagens zukünftig als dritten Lebensraum nach dem Zuhause und dem Arbeitsplatz, ein persönlicher Begleiter für den Alltag. Der Soulmate ist ständig mit Haus oder Wohnung verbunden und kann alles aus der Ferne steuern. Es besteht aus Leichtbauteilen inspiriert von einer bionischen Skelettstruktur und Elementen, die aus dem 3D-Drucker stammen. So reicht eine lichtdurchlässige Aussenhaut aus Stoff, die andern Verkehrsteilnehmern oder dem Fahrer selbst optische Signale senden und mit intelligenten Fahrzeugen kommunizieren kann.

EDAG Soulmate am Auto-Salon Genf 2016

Bei all dieser Elektronik, Apps und Spielereien wurde ganz vergessen zu erwähnen, wie das Auto angetrieben wird. Ich nehme mal an: mit einem Elektromotor.

Italdesign GT Zero

Ebenfalls von einem Elektromotor wird die GT Zero-Studie von Italdesign, einer mittlerweile vollständigen Tochterfirma von VW, angetrieben. Seine Leistung liegt hinter dem Tesla Model S zurück. Aufgefallen ist er vor allem wegen seinem Heck mit der grossen, dunklen Heckscheibe. Sie erinnert sofort an die „Schneewittchensärge“ von Volvo (die Modelle P1800 und 480).

Italdesign GT Zero am Auto-Salon Genf 2016

Opel GT Concept

Mal nicht mit einem Elektromotor, sondern von einem leistungsstarken Einliter-Motor mit nur drei Zylindern angetrieben wird das Opel GT Concept. Die Design-Studie erinnert stark an den Opel Speedster und sieht so umwerfend schön aus, dass man sich sofort wünscht, das Auto bald auch auf Schweizer Strassen zu sehen. Mehrfarbige Lackierungen und auffällige Design-Elemente werden immer wichtiger und häufiger, so auch hier. Die Frontscheibe geht nahtlos ins Panoramadach über, die Türen in die Seitenfenster in Wagenfarbe. Wow. Das ist möglich, indem sich das Seitenfenster-Material weiter nach unten fortsetzt und aussen auf den Türen aufgebracht ist. Die Türen reichen bis zum Vorderrad und werden beim Öffnen vorne nach innen eingeklappt. Herunterkurbeln lassen sich die Fenster somit nicht mehr – Parkhäuser müssen bis zu einem allfälligen Verkaufsstart also auch noch vom Papierticket auf elektronische Verarbeitung umgestellt werden. Aussenrückspiegel gibt’s keine: diese wurden durch geschickt platzierte Kameras ersetzt, die einen Rundumblick ins Fahrzeuginnere übertragen.

Opel GT Concept am Auto-Salon Genf 2016

Peugeot 308R

Der erste Peugeot seit langem, der mir gefällt, ist bisher leider auch nur eine Studie. Er ist breiter und auffälliger als die bisherige Strassenversion mit seinen riesigen Lufteinlässen an Front- und Heckschürze, mit Kontrastlackierung vorne. Der Hybrid-Antrieb mit einem Benzin- und zwei Elektromotoren (vorne/hinten) erzeugt 500 PS, die über einen Vierradantrieb auf die Strasse verteilt werden. Knapp vier Sekunden dauert die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h.

Peugeot 308 R am Auto-Salon Genf 2016

Peugeot 308 R am Auto-Salon Genf 2016

Wie auch beim bisherigen Peugeot 308 GTI wird die zweifarbige Lackierung wohl optional sein.

Renault Alpine 120

Ebenfalls kurz vor der Serienproduktion steht der neue Renault Alpine 120. Die Studie ist einfach wunderschön geraten. Sie lehnt klar an den ursprünglichen Alpine A110 an, der von 1962 bis 1977 produziert wurde. Das Auto ist zum Glück grösser – damals konnte man ja fast nur mithilfe eines Schuhlöffels einsteigen. Viel vom Auto ist noch nicht bekannt, ausser dass es bereits zu 80% dem für 2017 geplanten Serienstart entspricht.

Renault Alpine am Auto-Salon Genf 2016

Sbarro

Jedes Jahr präsentiert die Schweizer Autodesigner-Schule Sbarro (Studien-Atelier in Grandson, Schule für Autodesign, Automechanik und Autobau im französischen Montbéliard) am Auto-Salon Genf ihre neusten Kreationen. Diese basieren häufig aus einer Abwandlung existierender Autos, die von den Schülern mit viel Geschick und Fantasie überarbeitet wurden. Viele dieser Prototypen sind unverkennbar, zum Beispiel Ende der 90er-Jahren ein Citroën Picasso Minivan mit zwei enormen Flügeltüren.

Hier erklärt der mittlerweile 77-jährige Franco Sbarro höchstpersönlich jemandem den Sbarro Ginevra auf der Basis eines Ferrari 550.

Franco Sbarro mit dem Sbarro Ginevra am Auto-Salon Genf 2016

Noch spannender gibt sich der Sbarro Miglia, ein Retro-Rennwagen, der von den klassischen Mille Miglia-Rennen inspiriert wurde.

Sbarro Miglia am Auto-Salon Genf 2016

Auch der Sbarro Maze gibt sich als Rennwagen, jedoch von den LeMans-Rennen gezeichnet.

Sbarro Haze am Auto-Salon Genf 2016

Skoda Vision S

Und auch Skoda plant sein erstes SUV. Ob es so aussehen wird wie die Vision S, soll sich bereits Ende dieses Jahres zeigen. Dann soll nämlich die Serienproduktion starten. Hier weicht die Front noch reichlich von den aktuellen Modellen ab.

Skoda Vision S am Auto-Salon Genf 2016

Subaru XV Concept

Subarus sind eher unauffällig und unaufgeregt, wenn es sich nicht gerade um Imprezas mit riesigen Heckspoilern handelt. Geht es jedoch nach der XV-Studie, könnte sich das bald ändern. Dieses SUV-Konzept gefällt – und nicht nur wegen der schönen hellblauen Farbe mit den orangen Akzenten.

Subaru XV Concept am Auto-Salon Genf 2016

VW T-Cross Breeze

Der VW T-Cross Breeze ist ein SUV-Spasswinzling, der zu lange ein Evoque Cabrio-Poster angestarrt hat. Er sieht eher unbeholfen aus und auch ein bisschen unsicher ob seiner selbst. Seine quadratischen Lichter mit den runden Ecken vorne und hinten passen irgendwie gar nicht zum Rest des Autos und erinnern mehr an Walross-Stosszahnstummel. Oder was meint Ihr?

VW T-Cross Breeze am Auto-Salon Genf 2016

Zu den übrigen Teilen dieser Berichterstattung über den Auto-Salon 2016:

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1 Kommentar zu “Auto-Salon Genf 2016: Schöne Studien”

  1. […] den wunderschönen AT96 und GT96 vor zwei Jahren war ich auf den Stand von Techrules wirklich gespannt. Und das chinesische […]

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