Dakar 2020: Fünf Schweizer sind in Saudi-Arabien am Start

Heute Morgen ist die Dakar Rally 2020 gestartet. Nach elf Jahren in Südamerika findet das diesjährige Langstrecken-Wüstenrennen erstmals im Königreich Saudi-Arabien statt. Mit dabei sind auch fünf Schweizer. Wir drücken ihnen die Daumen und hoffen auf eine spannende Rally!

Kreuz und quer über die Arabische Halbinsel

Ob in Afrika, in Südamerika oder jetzt in Saudi-Arabien: Das legendäre Wüstenrennen bleibt sich selbst treu. Innerhalb von zwölf Tagen legen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 7’500 Kilometer zurück. Die Strecke führt dabei zu 75% über sandiges Terrain und durch gewaltige Dünen. Die Dakar Rally verspricht damit, wieder fast so zu sein wie früher.

Gestartet wurde am heutigen 5. Januar 2020 in Jeddah am Roten Meer. Das Rennen verläuft zuerst in nördlicher Richtung dem Meer entlang bis in die nordwestliche Ecke von Saudi-Arabien. Von dort geht es ins Landesinnere und zurück in südöstlicher Richtung, kreuz und quer über die Arabische Halbinsel, über Dünen, durch Canyons, über Berge und durch Wadis. Strecke und Navigation werden den Teilnehmenden in den abgelegenen Gegenden alles abverlangen. Nur die besonders hartgesottenen Teams und Privatfahrer werden am 17. Januar das Ziel in Qiddiya erreichen.

Gestartet wird erneut in fünf Kategorien – Motorräder, Quads, Autos, «Side-by-Side»-Buggys (SSV) und Trucks. Dieses Jahr werden die Roadbooks bereits farbig gedruckt, was gerade den alleine fahrenden Teilnehmenden auf Motorrädern und Quads viel Vorbereitung erspart. Neu müssen sämtliche Fahrzeuge in den Special Stages beim Tank-Stopp eine 15-minütige Pause einlegen, nicht nur wie bisher Motorräder und Quads. Dies soll den Fahrern eine kleine Erholung ermöglichen und für weniger gefährliche Überholmanöver zwischen Fahrzeugen unterschiedlicher Kategorien sorgen.

Fünf Schweizer kämpfen um den Sieg

Wir drücken den fünf Schweizern aus der Westschweiz die Daumen, die an den Start gehen:

Startnummer 333: Optimus MD Rallye Sport, Kategorie Auto

🇨🇭 Rémy Vauthier (Fahrer)
🇫🇷 Gérard Dubuy (Beifahrer)

Rémy Vauthier fährt die Dakar zum dritten Mal mit. Er ist Fahrer eines Optimus MD Rallye Sport Buggys mit Hinterradantrieb, der in der Kategorie der Autos antritt. Den 64-jährigen Architekten hatte die Abenteuerlust schon vor langer Zeit gepackt. Er macht Heli-Skiing in Kanada und der Türkei, Schneemobilfahrten, Tiefseetauchen und Kunstflug. Ausserdem ist er Schweizer Meister im Pistolenschiessen und Präsident des Lamborghini-Clubs der Romandie. Seine Leidenschaft fürs Rally-Fahren kam spät, als er sich bei einem Aufenthalt in Mauretanien beim Quadfahren versuchte. Bei seinem ersten Start in der «Side-by-Side»-Kategorie im Jahr 2015 musste er wegen einem Elektronik-Defekt schon in der zweiten Etappe aufgeben, letztes Jahr erreichte er den respektablen 19. Platz.

Startnummer 351: Rebellion DXXRD Limited, Kategorie Auto

🇨🇭 Alexandre Pesci (Fahrer)
🇨🇭 Stephan Kuhni (Beifahrer)

Alexandre Pesci und Stephan Kuhni sind Dakar-Neulinge und zum ersten Mal mit dabei. Trotzdem bringen sie viel Erfahrung im Rennsport mit. Denn Alexandre Pesci ist Präsident und Teamchef des erfolgreichen Schweizer Rennteams Rebellion Racing, das an Langstreckenrennen u.a. in Le Mans als Privatteam auch Werksfahrer von Audi, Porsche, Toyota und Peugeot ins Schwitzen brachte. Schon seit seiner Kindheit bewundert Alexandre Pesci die Dakar-Teams und hat sich entschlossen, dieses Jahr selbst mitzufahren. Die beiden haben keinerlei Rally-Raid-Erfahrung und sind sich bewusst, dass die Dakar für sie besonders anstrengend sein wird. Vorbereitet haben sie sich mit Ratschlägen von bisherigen Dakar-Teilnehmern und -Siegern.

Startnummer 403: Red Bull Off-Road Team USA (Werksteam), Kategorie SSV

🇫🇷 Cyril Despres (Fahrer)
🇨🇭 Michael Horn (Beifahrer)

Mike Horn ist ein sehr beeindruckender Extremsportler. Er bewältigte als Erster alleine den Amazonas von der Quelle bis zur Mündung mit einem Hydrospeed, umrundete die Erde am Äquator ohne motorische Hilfsmittel und führte eine Expedition an den Nordpol durch. Ausserdem gehört ihm die grösste Segel-Expeditionsyacht «Pangaea», mit der er vier Jahre lang unterwegs war, um auf die Umweltzerstörung der Erde aufmerksam zu machen. Der 53-jährige Südafrikaner wohnt seit 30 Jahren in der Westschweiz. Er ist Beifahrer von Cyril Despres im Red Bull Off-Road Team USA. Damit ist der einzige Schweizer, der nicht als Privatfahrer, sondern in einem Werksteam mit dabei ist. Und gute Chancen auf einen Podestplatz hat. Denn Cyril Despres ist ein echter Dakar-Haudegen. Seit dem Jahr 2000 fährt er die Rally mit und erreichte auf einem KTM-Motorrad fünf Mal den ersten, drei Mal den zweiten und ein Mal den dritten Platz. Im Jahr 2015 hat er seine zwei gegen vier Räder getauscht und fährt seither Auto: vier Mal im Peugeot-Werksteam, wo ihm 2017 der dritte Platz gelang.

Startnummer 434: El Blanco Rosso Racing Team, Kategorie SSV

🇨🇭 Vincent Gonzalez (Fahrer)
🇫🇷 Stéphane Duplé (Beifahrer)

Vincent Gonzalez ist zum ersten Mal an der Dakar am Start. Davon träumte er schon seit über 30 Jahren. Als dann die neue Kategorie der«Side-by-Side»-Fahrzeuge eingeführt wurde, war das für ihn der Auslöser, seinen Traum endlich zu verwirklichen. Der 60-Jährige leitet ein Unternehmen, das Schadstoff-Diagnosesysteme für die Bauwirtschaft herstellt. Ausser dass er am selben Tag Geburtstag hat wie Nasser Al-Attiyah, verbindet ihn wenig mit dem (aktiven) Rally-Sport. Unterstützt wird er deshalb von einem erfahrenen Beifahrer, dem Franzosen Stéphane Duplé. Dieser ist bereits zum fünften Mal an der Dakar mit dabei. Als Vorbereitung sind sie bereits die Merzouga-Rally gefahren und haben den dritten Platz beim SSV-Weltcup erreicht. Vincent Gonzalez hofft, dank guter Vorbereitung weit zu kommen.

Übertragung auf Eurosport

Die Zusammenfassung des Tages läuft jeweils von 23:00 bis 23:30 Uhr auf Eurosport.

Alle Informationen rund um die Dakar Rally sind zu finden unter www.dakar.com.

Permalink zu diesem Beitrag: http://ptrl.ch/dakar2020

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