Oldtimer-Museum Pantheon Basel – eine runde Sache!
Ist das Wetter draussen nass und kalt wie jetzt gerade, dann ist es drinnen an der Wärme am schönsten. Zum Beispiel im Pantheon Basel, dem grössten Automuseum der Schweiz mit rund 120 ausgestellten Fahrzeugen. Es ist gleichzeitig auch Garage und Autowerkstatt für Oldtimer-Begeisterte, die hier ihre Freude an alten Autos mit den Besuchern teilen. Die können so einen Blick auf manchen Klassiker werfen, der sonst in einer privaten Garage versteckt wäre.
Das kreisrunde Gebäude mit seinen grossen Fenstern fällt schon von weitem auf. Mit seinem Durchmesser von 50 Metern steht es ziemlich imposant da.
Von innen sieht es ein wenig aus, als sei ein UFO gelandet.
Forum für Oldtimer-Besitzer und -Interessierte
Das «Forum für Oldtimer-Besitzer und -Interessierte» wurde vor bald 10 Jahren eröffnet. Es ist eine Kombination von Garage und Autowerkstatt mit einem Museum, wobei alle drei Bereich sehr eng miteinander verbunden sind. Der Basler Unternehmer Stephan Musfeld gründete es als Kompetenzzentrum für Oldtimer, das bisher in der Schweiz fehlte. Oldtimer-Besitzer können hier ihr Fahrzeug hegen und pflegen und sich dabei mit Gleichgesinnten austauschen.
Und sie können ihren Oldtimer dann auch gleich im Museum parkieren und ihn ausstellen, solange sie ihn nicht fahren. So überrascht es nicht, dass viele Ausstellungsstücke eine gültige Autonummer haben – und auch nicht, dass einige Plätze leer sind. Diese Autos sind also gerade mit ihren Besitzern unterwegs oder befinden sich zur Wartung im Werkstatt-Teil des Pantheon. Dieser ständige Wechsel der Ausstellung sorgt dafür, dass bei jedem Besuch wieder andere Fahrzeuge zu bestaunen sind.
Technik, die begeistert
Der Museumsbesuch startet im Erdgeschoss, wo schon viele wunderschöne Stücke zu bewundern sind, wie zum Beispiel ein schneeweisser Rolls Royce Silver Wraith mit Baujahr 1949. Der steht übrigens zum Verkauf – frisch ab MFK. Oder auch frühe Rennwagen aus der Zeit, als sie aus einer stromlinienförmigen Karosserie mit riesigem Motor, grossen Scheinwerfern, Rädern mit nur einem Minimum an Schutzblechen und winzigen Scheiben vor Fahrer und Beifahrer bestanden, die mit Fahrerbrille und Lederhelm den Elementen trotzten.
Begeistert bin ich aber auch von den Technik-Teilen, die in der Mitte des Raums im Kreis stehen. Hier sieht man noch genau, wie was funktioniert. Ich erkläre meinem Göttibub und seinem Bruder, mit denen wir das Museum besuchen, anhand dieser Stücke, wie ein Getriebe, Bremsen, das Differenzial und die Lenkung funktionieren, und was die Aufgabe der Nockenwelle ist. Sie sind genauso Auto-begeistert wie ich und finden das sehr spannend.
Von ganz alt bis fast neu
Richtig interessant wird es dann weiter oben. Eine Rampe windet sich spiralförmig immer weiter nach oben bis unter die Decke. Hier befinden sich die meisten der Oldtimer. Die beginnen ganz sympathisch mit einem VW Käfer, einem Citroën Deux-Chevaux («Döschwo») und ein paar Fiat 500.
Weiter oben wird’s dann richtig alt: Hier steht einer der wenigen Nachbildungen des ersten Autos überhaupt, dem dreirädrigen Patent-Motorwagen Nummer 1 von Carl Benz aus dem Jahr 1886. Das Original konnte ich bereits im Deutschen Museum in München bewundern.
Etwas ganz Besonderes ist der Bugatti 57SC in der Version «Atlantic» von 1938 mit extrem windschlüpfriger Karosserie, von der nur eine handvoll Exemplare gebaut wurden.
Unter den eher neueren Wagen befindet sich unter anderem eine tolle AC Cobra, James Bonds Aston Martin DB5, oder auch eine gelb-weisse BMW Isetta und ein froschgrüner Messerschmitt Kabinenroller. Ganz schön schnittig ist auch der rote Alfa Romeo Montreal.
Sonderausstellung Maserati
Ganz oben in der Spirale befindet sich jeweils eine wechselnde Sonderausstellung. Bis am 15. April 2018 ist dies die Sonderausstellung Maserati mit 30 Fahrzeugen aus allen Epochen des Automobilbaus. Prunkstück der Sonderausstellung – und das einzige Auto hier mit einem Baujahr nach 2000 – ist der Maserati MC12 GT1, ein Rennwagen aus dem Jahr 2005, der dem Schweizer Rennfahrer Fredy Lienhard gehört.
Spannender Shop zum Stöbern
Vor dem Gehen stöbern wir noch ein wenig im Shop, und der hat es wirklich in sich! Neben passenden Jacken und Kopfbekleidungen für die Fahrt im Oldtimer und spannenden Einzelstücken gibt es Aufkleber und Aufnäher mit diversen Automarken und eine grosse Auswahl an Büchern. Darunter befindet sich zum Beispiel ein schon lange vergriffenes Buch über den Schweizer Auto-Designer Franco Sbarro, wobei niemand so genau sagen konnte, ob es neben dem Ansichtsexemplar noch weitere Exemplare zum Kaufen gibt. Es lohnt sich, alles genau durchzusehen.
Zur Planung des Besuchs im Pantheon
Das Pantheon Basel ist absolut sehenswert! Es befindet sich in Muttenz, in der Nähe der Autobahnausfahrt Basel-St. Jakob bzw. Muttenz-Nord. Parkplätze sind vorhanden. Das Museum hat jeden Tag ab 10 Uhr geöffnet; werktags bis 17.30 Uhr und am Wochenende bis 16.30 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Franken für Erwachsene, Kinder ab 6 Jahren zahlen 7 Franken, jüngere Kinder sind in Begleitung Erwachsener gratis.
Weitere Informationen sind auf der Webseite des Pantheon Basel zu finden.
Viele Fotos aus der Autowerkstatt sind auf der Facebook-Seite des Pantheon Basel zu sehen.
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