Rad steht, Kind geht: Neue Kampagne zum Schulbeginn

In vielen Kantonen beginnt heute ein neues Schuljahr. Damit sind zahlreiche Schulkinder zum ersten Mal alleine zu Fuss an und auf der Strasse unterwegs. Sie nehmen den Strassenverkehr anders wahr als Erwachsene und können noch nicht alle Gefahren richtig erkennen, die von fahrenden Autos ausgehen. Diese Regeln müssen wir Autofahrer beachten, wenn Kinder die Strasse überqueren möchten.

Rad steht, Kind geht

Die neue Informationskampagne des TCS, des Bundesamts für Unfallverhütung und der Polizei heisst: „Rad steht, Kind geht“. Sie verteilen Kreiden an Autofahrer, die den Slogan auf ihre Pneus schreiben und mit dem Hashtag #radstehtkindgeht in den sozialen Medien teilen sollen. Diesem Aufruf sind immerhin ein paar Autobesitzer nachgekommen.

Immer ganz anhalten

Diese Regel propagiere auch ich seit Jahren. Je nach Alter können Kinder die Geschwindigkeit von Fahrzeugen nicht richtig einschätzen. Daher sollen Autofahrer nie bloss verlangsamen, um Kinder über den Fussgängerstreifen laufen zu lassen, sondern immer komplett anhalten. Und das möglichst nicht direkt vor dem Fussgängerstreifen, sondern schon ein paar Meter davor. Das gibt dem Kind einen Sicherheitsabstand und einen besseren Überblick der Strasse rund um den Fussgängerstreifen.

Keine Handzeichen geben

Neben dem in der Kampagne empfohlenen Anhalten sind aber auch weitere Regeln extrem wichtig. Zuerst muss sich das Kind selbst vergewissern, ob es die Strasse sicher betreten kann oder nicht. Verlässt sich ein Kind einzig auf das Handzeichen des haltenden Autofahrers, übersieht es möglicherweise eine aus der anderen Fahrtrichtung nahende Gefahr. Daher gilt: Keine Hand- oder sonstigen Zeichen geben.

Konsequent fahren

Fussgängerstreifen sind in Quartierstrassen mit 30 km/h-Geschwindigkeitsbeschränkung nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Ohne Fussgängerstreifen haben Autos Vortritt. Einige Autofahrer wollen nett sein und halten trotzdem an, um Schulkinder durchzulassen. Diese prägen sich das ein und erwarten dann dieselbe Reaktion auch von anderen Automobilisten. Gefährliche Situationen lassen so nicht lange auf sich warten. Mir ist mehr als einmal ein Kind direkt vors Auto gelaufen. Deshalb ist es wichtig, dass auch alle netten Autofahrer ihr Vortrittsrecht konsequent ausüben.

Kinder richtig schulen

Neben den Regeln für Autofahrer ist es aber genauso wichtig, die Erstklässler richtig zu schulen. Denn sie verstehen vieles falsch. Sie warten am Fussgängerstreifen häufig auch, bis ein Auto anhält, wenn erst Minuten später eines angefahren kommt. Das ist gefährlich, weil es für die Autofahrer so aussieht, als wolle das Kind den Fussgängerstreifen überhaupt nicht überqueren, sondern warte vielleicht auf ein „Gschpänli“. Fährt das Auto deshalb vorbei, ohne anzuhalten, verunsichert dies das Kind und führt vielleicht sogar dazu, dass es unvermittelt den Fussgängerstreifen betritt.

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