Mit «The Grand Tour» kehrt unser geliebtes «Top Gear» zurück auf den Bildschirm

Jeremy Clarkson, James May und Richard Hammond sind zurück! Ihre neue Auto-Sendung «The Grand Tour» und ist ausschliesslich auf Amazon Prime verfügbar – auch in der Schweiz, siehe hier. Die erste Episode «Die heilige Dreifaltigkeit» («The Holy Trinity») ist schnell, laut und durchgeknallt. Es fühlt sich genauso an wie das gute alte «Top Gear». Was passiert in dieser ersten Episode? Und was ist alles neu? Jetzt weiterlesen, aber Vorsicht: Spoiler-Alarm!

Von BBC gefeuert

Fast eineinhalb Jahre sind vergangen, seit die letzte Folge unserer Lieblings-Autosendung «Top Gear» im Fernsehen lief. Nachdem er einen Produzenten geschlagen hatte, als nach Drehschluss kein warmes Essen mehr erhältlich war, wurde Moderator Jeremy Clarkson vom Sender BBC entlassen. Die Sendung beginnt damit, wie Jeremy das Fernsehgebäude verlässt und ein Taxi Richtung Flughafen nimmt.

The Grand Tour: Jeremy Clarkson, von BBC gefeuert

Sein Ziel ist Los Angeles. Zur Musik von «I can see clearly now» fährt er dort mit einem Ford Mustang Mietwagen aus dem Parkhaus und los in die Zukunft. Schon bald ist er wieder vereint mit James May und Richard Hammond und auf dem Weg in die Wüste zum neuen, mobilen Studio-Zelt, mit dem die drei durch die Welt touren und jedes Mal von einem anderen Ort aus senden.

The Grand Tour: im Ford Mustang durch die Wüste von Kalifornien

Die heilige Dreifaltigkeit

Die erste Episode heisst «Die heilige Dreifaltigkeit» und man fragt sich doch, ob die drei Moderatoren damit sich selbst oder die Autos meinen, mit denen sie gleich in Portugal gegeneinander antreten werden. Dies sind ein Porsche 918 Spyder (Richard, wie kann es anders sein), ein Ferrari LaFerrari (James) und ein McLaren P1. Dabei muss der arme James immer noch als Ziel von Jeremys und Richards Scherzen herhalten. Bisher hat sich nichts geändert.

The Grand Tour: Wettrennen zwischen Porsche 918, Ferrari LaFerrari und McLaren P1

«Conversation Street»

Anstelle der News gibt es ein neues Segment namens «Conversation Street». Hier machen sich Jeremy und Richard darüber lustig, wie James kürzlich geblitzt wurde… mit rund 50 km/h. Auch hier bleibt er für die beiden Captain Slow.

Der neue Test Track

Die Jungs wurden von den Amazon-Anwälten gewarnt, möglichst wenige Elemente von Top Gear zu übernehmen, um nicht in einem Rechtsstreit mit BBC zu enden. Aber auf die eigene Teststrecke zu verzichten kam einfach nicht infrage.

The Grand Tour: Die neue Teststrecke

Jeremy scherzt, die neue Teststrecke sehe aus wie der Ebola-Virus, und benennt sie «Eboladrome». Auf den ersten Blick scheint die Strecke ziemlich kurz zu sein, aber das täuscht auch deswegen, weil auf einem guten Stück in beiden Richtungen gefahren wird.

Von der Start/Ziel-Linie geht’s auf die «Isn’t straight» («Ist nicht gerade») und zur Schleife «Your name here» («Dein Name hier»), für die noch ein Sponsor gesucht wird. Dann die nicht so Gerade wieder zurück und rechts hinein in die Haarnadelkurve «Old Lady’s House» mit einem Wohnhaus neben der Linkskurve. Dann geradeaus bis zu zwei rechtwinkligen Linkskurven, «Substation» und «Final 90 degree» und wieder über die Start/Ziel-Linie. Beim Track handelt es sich um einen ehemaligen Stützpunkt der Royal Air Force in der Nähe von Swinton, der leicht angepasst wurde.

The Grand Tour: Die neue Teststrecke

Es ist klar, dass der Stig nicht mitkommen durfte. Beim neuen Rennfahrer, der hier Autos testet, handelt es sich um den amerikanischen Nascar-Rennfahrer Mike Skinner, der hier als «The American» unterwegs ist. Amazon habe auf einen Amerikaner bestanden, sagt Jeremy. Auf den ersten Blick scheint er etwas gewöhnungsbedürftig, da für ihn alle Autos mit mehr oder weniger als acht Zylindern Kommunisten sind.

The Grand Tour: Stig-Nachfolger Mike Skinner

Der Amerikaner hat bereits einige Zeiten zum Vergleich vorgelegt und ist heute mit dem BMW M2 unterwegs, nach Richard der beste M-BMW aller Zeiten. Der es dann zeitmässig doch nur auf die Plätze hinter dem M3 und M5 schafft.

The Grand Tour: BMW M2 auf der neuen Teststrecke

The Grand Tour: Das neue digitale Lap Times Board

«Celebrity Brain Crash»

Schon rein vom Konzept her wird es keine Studiogäste mehr geben, die auf der Teststrecke ihre Runden drehen. Denn das Zelt befindet sich ja immer an einem anderen Ort und die Strecke ist da nie mit dabei. Und das mit dem Studiogast ohne Fahren will nicht so recht klappen. Der eingeladene Jeremy Renner springt mit dem Fallschirm ab, der sich nicht öffnet, Ersatzgast Arnie Hammer stirbt an einem Schlangenbiss und Ersatz-Ersatzgast Carol Vorderman liegt tot am Boden… natürlich ist alles nicht echt, sondern nur Klamauk.

The Grand Tour: RIP Studiogast

Nach diesem Intermezzo geht’s weiter mit den drei Hypercars. Beim Beschleunigungsrennen stellen die Moderatoren fest, dass alle drei Autos schnell sind und es eigentlich auf die Schuhe des Fahrers ankommt, ob man jetzt schnell oder weniger schnell losfahren kann.

The Grand Tour: Mit dem McLaren P1, Porsche 918 und Ferrari LaFerrari auf der Formel 1-Strecke in Portugal

Schliesslich flitzt der belgische Autorennfahrer Jérôme D’Ambrosio mit allen drei Autos über die Rennstrecke, um herauszufinden, welches denn nun das schnellste ist. Dabei ist Jeremy Clarkson so vom McLaren überzeugt, dass er mit den andern wettet, sie dürfen sein Haus abreissen, sollte er nicht gewinnen. Was doch gespannt macht auf die nächsten Sendungen… denn der McLaren landet nur auf Platz 3, hinter dem Porsche und dem Ferrari.

The Grand Tour: Das neue mobile Studio-Zelt

Fazit

Mir hat die erste Episode sehr gut gefallen. Es fühlte sich wieder an wie früher. «The Grand Tour» ist mehr «Top Gear» als «Top Gear». Lest dazu auch unten weiter. Keine andere Sendung schafft es, drei gestandene Männer wieder zu Kindsköpfen werden zu lassen, die nur an Schabernack interessiert sind. Untereinander und mit dem Publikum, als sie einen Streit darüber anfingen, ob jetzt die englische oder amerikanische Luftwaffe besser ist, und schlussendlich hinter einem Tisch in Deckung gehen müssen.

The Grand Tour: Wenn man das Studiopublikum gegen sich aufbringt

Schade, dass in der ersten Episode nur die drei Hypercars und der BMW M2 vorgestellt wurden, aber hey, das war die erste Episode, in der das neue Konzept vorgestellt werden musste. Die Vorschau auf die nächsten Folgen macht jedenfalls Lust auf mehr. Ich freue mich ja immer besonders auf die Sendungen, in denen die drei irgendwo auf Abenteuerfahrt gehen.

Die nächste Episode wird aus Johannesburg gesendet, die dritte aus Whitby in England. Weitere Standorte sind Rotterdam, Lappland, Stuttgart, Nashville, Loch Ness und Dubai. Wir können uns also mindestens auf acht weitere Folgen freuen.

Was wurde aus BBC Top Gear?

BBC hat in der Zwischenzeit eine neue Staffel von «Top Gear» produziert. Radiomoderator Chris Evans wurde als Hauptmoderator gewonnen, hat sich aber als wenig geeignet herausgestellt, der über die ganze Staffel hinweg hölzern und die Texte einstudiert wirkten. Er wird Top Gear nicht weiter moderieren. Hoffentlich bleibt der amerikanische Schauspieler Matt LeBlanc. Seine Lockerheit kommt super rüber. Er ist ein Naturtalent und wie für die Sendung gemacht. Dasselbe gilt für den ehemaligen Autorennfahrer und Formel 1-Rennstallbesitzer Eddie Jordan. Gar nicht gewusst, dass der so lustig ist! Zum erweiterten Moderatoren-Team gehören die deutsche Rennfahrerin Sabine Schmitz und die Journalisten Chris Harris und Rory Reid, die zwar eine tolle Figur abgeben, aber eher eine untergeordnete Rolle spielen. Alle haben sich bemüht, den Zuschauern ein tolles Erlebnis zu bieten, das in Teilen sehr ähnlich wie die frühere Sendung war, in Teilen aber auch ganz anders. Besonders die Entscheidung, zwei Studiogäste gleichzeitig einzuladen, die dann kurz etwas über den jeweils anderen erzählen und wonach die Zuschauer im Studio für die ersten und Lieblingsautos der beiden klatschen konnten, finde ich eher unglücklich. Wann und mit welcher Moderatoren-Konstellation die nächste 24. Staffel ins Fersehen kommt, ist noch nicht klar.

Permalink zu diesem Beitrag: http://ptrl.ch/grand1

Alle Bilder © Amazon.com

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