Grandiose Automobile an der «Grand Basel»
So müssen Autos ausgestellt werden! Die «Grand Basel», die eher eine Kunstausstellung als eine Auto-Show ist, präsentiert seltene, ausgefallene oder anderweitig einzigartige Automobile, wie wir das noch nie zuvor gesehen haben. Die Auto-Messe ist absolut sehenswert und kann noch bis Sonntag 9. September 2018 in der Messe Basel besucht werden.
Wie können die das wohl finanzieren? Dass in der «Grand Basel» enorm viel Geld steckt, sieht man sofort. Zum Beispiel am hochprofessionell produzierten Werbevideo mit dem Schauspieler Idris Elba, der extrem umfangreichen Webseite oder der Werbung, die überall zu sehen ist. Im Gegensatz zum Auto-Salon in Genf stellen hier aber nicht die Autofirmen aus, sondern Händler und Sammler. So stehen einige der Fahrzeuge auch zum Verkauf – Preis auf Anfrage.
Eingerahmt und ausgeleuchtet
Links oder rechts? Diese Frage stellt sich sofort, als wir mit der Rolltreppe im Obergeschoss eintreffen. Auf beiden Seiten der «Site of Excellence» mit dem Konstruktionsmodell eines Alfa Romeo Oldtimers buhlen Autos in allen Farben um die Gunst der Besucher. Alle stehen sie in einer Art dreidimensionalen Bilderrahmen und sind perfekt ausgeleuchtet. Mit dem Kontrast zur dunklen Halle kommen die Autos so grossartig zur Geltung. Die Lampen sind clever angeordnet, so dass sie sich beim Fotografieren kaum im Blech oder auf den Scheiben spiegeln.
In der «Galerie Nord» gehen wir durch die einzelnen Strassen (mit Mittelstreifen) und freuen uns über das Sammelsurium an speziellen Autos. Hier finden wir nicht nur seltene Porsches, Bugattis, Ferraris (darunter auch eine Einzelstück-Sonderanfertigung) und weitere Luxusmarken, sondern auch die Europa-Premiere des imposanten neuen Tesla Roadsters, eine vom italienischen Rennfahrer Eugenio Amos gebaute Neuauflage des Lancia Delta Integrale als «Futurista», zwei Fiat-Sondermodelle des ehemaligen Fiat-Präsidenten, und viele weitere Besonderheiten jeden Alters.
In der «Galerie Süd» bewundern wir weitere Raritäten der Automobilgeschichte, darunter auch einen von nur drei gebauten Monteverdi hai 450 GTS des Schweizer Automobilherstellers Peter Monteverdi und einen schwarzen De Tomaso Pantera, der mir so gut gefällt.
Rund um das «Auge», die runde Aussparung, die das Markenzeichen der neuen Messehallen darstellt, befinden sich Stände von Veredlern, Kunstgalerien, Inneneinrichtungen und ein Stand von Sprüngli mit einem Schoggibrunnen, an dem Erdbeeren und Mango-Stücke mit Schokolade probiert werden dürfen. Nicht verpassen!
Hinter dem «Auge» geht es weiter mit interessanten Fahrzeugen. Hier sticht der Lincoln Continental von 1963 in einem pinken Rahmen, einem übergrossen Haifischzahn und der Aufschrift «Die Picasso sind da» hervor. Die Rahmen mit den Autos sind hier auch nicht mehr in geraden Linien aufgereiht, sondern wild durcheinander. Diese unterschiedliche Anordnung erinnert mich an eine gewachsene Altstadt und geplante Erweiterungen einer Stadt, wie sie auf vielen Stadtplänen im In- und Ausland erscheint.
Besondere Augenweiden
Eigentlich sind alle an der «Grand Basel» präsentierten Fahrzeuge wirklich sehenswert. Besonders aufgefallen sind mir diese hier (in alphabetischer Reihenfolge):
Amos Lancia Delta Integrale Futurista
Der italienische Rennfahrer Eugenio Amos hat den Lancia Delta Integrale als «Futurista» neu aufgelegt.
Bugatti Chiron
Sein 16-Zylinder-Motor mit vier Turboladern entwickelt 1’500 PS und beschleunigt den Chiron auf über 400 km/h.
De Tomaso Pantera
Der De Tomaso Pantera ist und bleibt einer der aufregendsten Sportwagen der 70er-, 80er- und 90er-Jahre.
Ferrari SP38 Deborah
Ferrari baute dieses Unikat im Jahr 2018 auf Kundenwunsch auf der Basis eines Ferrari 488 GTB.
Fiat-Sondermodelle von Fiat-Chef Gianni Agnelli
Der ehemalige Fiat-Chef Gianni Agnelli wünschte sich ein luftiges Auto, das er auf seiner Yacht transportieren konnte. So entstand der Fiat 500 Jolly.
Gianni Agnelli liess sich für sommerliche Fahrten zwischen Villa und Strand den Fiat 500 Spiaggia Boano bauen – und einen zweiten für Aristoteles Onassis.
Lamborghini Countach LP400
In seiner ersten, reinen Form fallen die riesige, flache Windschutzscheibe und die ungewöhnliche Form der hinteren Kotflügel des Lamborghini Countach besonders gut auf.
Monteverdi hai 450 GTS
Die Schweizer Automarke Monteverdi hatte ihren Sitz nur gerade 4 Kilometer vom Messeplatz in Basel entfernt in Binningen im Kanton Basel-Landschaft. Hier befand sich bis Ende 2016 auch das Monteverdi-Museum. Heute können Monteverdi im Verkehrshaus Luzern bewundert werden.
Tesla Roadster
Der Tesla Roadster feiert an der «Grand Basel» Europapremière. Der voraussichtlich ab 2020 produzierte elektrische Supersportwagen beschleunigt in 2.1 Sekunden von 0 auf 100 km/h – kein anderes Auto ist schneller.
Ab nach Basel!
Die «Grand Basel» ist noch bis am Sonntag, 9. September 2018, geöffnet. Tickets können online oder vor Ort gekauft werden. Tageskarten kosten online 45 Franken, ermässigte Tickets für Kinder, Studenten und Rentner 40 Franken. Das Erlebnis ist die stolzen Preise wert.
Neben den Tageskarten sind auch Abendkarten für 23 bzw. 20 Franken erhältlich, mit denen man Einlass ab 16.30 Uhr hat. Die eineinhalb Stunden sind aber sehr knapp, um genügend Zeit für alle Autos zu haben.
Die Messe ist jeweils von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sind auf der Webseite der «Grand Basel» zu finden: www.grandbasel.com/basel
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[…] Fiat-Modelle steht. Ein paar der hier gezeigten Fahrzeuge konnten bereits an der letztjährigen Grand Basel bewundert […]
[…] den Ferrari SP38 Deborah, ein auf Kundenwunsch produziertes Einzelstück, das letztes Jahr an der Grand Basel 2018 (weit nach unten scrollen) ausgestellt […]